Kennfeldoptimierung gegen Tuning-Box
Der Begriff Chiptuning wird zunehmend falsch verwendet. Darunter war und ist die direkte Manipulation des sogenannten EEPROMS (der eigentliche Chip) direkt auf dem Motorsteuergerät zu verstehen. Dazu wurde ursprünglich der nicht beschreibbare Chip aus der Steuerplatine des Steuergerätes herausgelöst und ein neuer, mit Software beschreibbarer Chip, eingelötet.
Dieses Verfahren findet bei modernen Fahrzeugen keinen Einsatz mehr, da diese bereits wiederbeschreibbare Chips (Flash-Speicher) auf der Steuerplatine im Motorsteuergerät besitzen.
Zusätzliche Leistung kann per Kennfeldoptimierung / Softwareoptimierung am vorhandenen Chip oder per zusätzlichen Chip, eine Tuning-Box, erzielt werden.
"Die Gründe auf eine Tuning-Box zu verzichten und auf eine Kennfeldoptimierung zu setzen, sind vielfältig!"
Tuning-Boxen werden oft mit bis zu 30% Leistungssteigerung und ihrer gleichzeitig simplen Nutzung beworben (“Einfach anstecken und fertig”). Um dieses Paradoxon zu verstehen ist es notwendig, die Funktionsweise zu verstehen. Ein modernes Motorsteuergerät funktioniert wie ein Computer. Es überwacht, verarbeitet und steuert permanent alle Zustandsgrößen des Motors wie z.B. Ladedruck, Abgastemperatur, Ansauglufttemperatur und auch Einspritzdruck und Einspritzzeitpunkte.
Beim Dieselmotor ist der Einspritzdruck der Ansatzpunkt für die Leistungssteigerung mit einer Tuning-Box. Die Idee ist, der Hochdruckpumpe einen zu geringen Förderdruck durch Manipulation des Raildruck-Sensorsignals vorzugaukeln. Die Hochdruckpumpe versucht den vermeintlich zu geringen Druck durch einen höheren Förderdruck auszugleichen. Statt mit 2000bar fördert die Pumpe mit 2200bar. Bei gleichem Einspritzzeitfenster wird nun mit höherem Druck eingespritzt und mehr Diesel in den Brennraum befördert. Dadurch wird die Mehrleistung erzielt. Da Dieselmotoren stets mit einem Luftüberschuss arbeiten (Ladedruckregelung) um nicht zu stark zu rußen, steht genügend Sauerstoff für eine Leistungssteigerung zur Verfügung. Aufgrund dieses Wirkweise wird der jedoch erforderliche Luftüberschuss aufgezehrt. Die Folge ist eine starke Rußentwicklung.
Technische Gründe gegen eine Tuning-Box
Der vorhandene Luftüberschuss wird aufgezehrt, insofern dies nicht durch mehr Ladedruck kompensiert wird. Dies ist bei simplen Tuning-Boxen technisch bedingt unmöglich. Das Fahrzeug beginnt stark zu rußen. Dies ist bei Fahrzeugen ohne Partikelfilter (DPF) gut zu beobachten. Fahrzeuge mit Euro 5 oder Euro 6 besitzen jedoch einen DPF, der das Rußen durch Auffangen der Partikel verhindert. Der durch die Tuning-Box verursachte starke Ruß muss nun permanent vom DPF aufgefangen werden. Das Fahrzeug regeneriert deutlich häufiger, die Partikelfilterbeladung / Ölaschevolumen nimmt deutlich schneller zu und erreicht viel schneller ihr technisches Maximum. Damit einher geht ein schnellerer Verschleiß des DPF und damit ein Austausch in der Fachwerkstatt (>2.000 EUR), denn Dieselpartikelfilter sind Bauteile die ausgetauscht werden müssen.
Bei simplen Tuning-Boxen wird ein Sensorsignal, der Raildruck, manipuliert. Die Hochdruckpumpe fördert damit permanent mit höherem Druck und damit außerhalb der Herstellerspezifikation. Einem Druck, für den die Pumpe auf lange Zeit konstruktiv nicht ausgelegt ist. Auch hier drohen Schäden >1.000 EUR.
Damit verbunden, dass mit Tuning-Boxen lediglich Sensorsignale manipuliert werden und keine Anpassung z.B. der Einspritzzeiten wie bei einer Kennfeldoptimierung möglich ist, steigen zwangsläufig die Abgastemperaturen. Diesel weißen eine deutlich geringere Verbrennungsgeschwindigkeit als Benziner auf, Diesel flammt durch anstatt zu explodieren. Dieser Prozess geht deutlich langsamer vonstatten, als die Explosion von Benzin. Werden im Rahmen einer Leistungssteigerung die Einspritzzeiten nicht angepasst und lediglich mehr Diesel mit mehr Druck in den Brennraum befördert, riskiert der Tuner und später auch der Fahrer einen Turbolader-, Ausventil- oder auch Partikelfilterschaden. Reparaturkosten von >10.000 EUR drohen hier.
Tuning-Boxen sind nicht schneller entfernbar als richtige Kennfeldoptimierung. Die Hardware-Tools von cl-Automotive bieten die Möglichkeit bei jedem Fahrzeug die Software auf Originalzustand zurückzusetzen, teilweise binnen 10 Minuten. Fahrzeuge, deren original Software nicht über unseren Online-Server verfügbar sind, können über erneutes Einspielen einer leistungsreduzierten Software ebenfalls nahezu kostenneutral zurückgesetzt werden.
Auch Tuning-Boxen können vom Fahrzeughersteller nachgewiesen werden, wenn es um Gewährleistungsansprüche geht. Der Grund dafür ist, dass Getriebe die motorseitigen Eingangsdrehmomente speichern. Mit einer Mehrleistung geht immer auch mehr Motordrehmoment einher. Es spielt für das Getriebe keine Rolle, ob die Mehrleistung durch eine Tuning-Box oder ein echtes Chiptuning, einer Kennfeldoptimierung erzeugt wurde.
Nicht nur bei Tuning-Boxen, natürlich auch beim klassischen Chiptuning, der Kennfeldoptimierung, bleiben alle Schutzmechanismen des Motors erhalten.
Stellen Sie sich selbst die Frage, warum bis zu 30% Mehrleistung ohne jegliche Konsequenzen stellenweise zu einem Preis von unter 200 Euro angeboten werden und setzen Sie den Preis einer Tuning-Box ins Verhältnis zum Kaufpreis Ihres Fahrzeuges. Professionelles Chiptuning ohne Manipulation von Sensorsignalen, entwickelt von Ingenieuren auf Prüfständen, halten wir für die sinnvollere und schonendere Variante.
Funktionsweise einer Kennfeldoptimierung
Bei einer Kennfeldoptimierung wird die Motorsteuersoftware selbst auf die zu erzielende Mehrleistung angepasst. Zunächst ist es dazu jedoch erforderlich, den Datensatz vom Motorsteuergerät zu laden. Dazu stehen derzeit drei Verfahren zur Verfügung.
- Lesen und Schreiben über die Diagnose-Schnittstelle des Fahrzeuges (ODB-Tuning)
- Lesen und Schreiben direkt an des Pins des Motorsteuergerätes mit vorherigem Ausbau (Bench-Mode)
- Lesen und Schreiben direkt am Chip des Motorsteuergerätes mit vorherigem Ausbau und Öffnen (Boot-Mode)

cl-Automotive bietet die erforderliche Technologie, um auf Möglichkeit Nr. 3 nahezu immer zu verzichten. Damit verbleiben zwei Möglichkeiten mit geringem Zeitbedarf, bei denen keine Einbauspuren am Fahrzeug verbleiben.
Der ausgelesene originale Steuersatz wird nun zunächst im Archiv abgelegt und darauf aufbauend, eine optimierende Software entwickelt. Dabei werden keine Sensorsignale manipuliert, sondern mit Hilfe der im Motormanagement hinterlegten Kennfelder das Optimum für eine Leistungssteigerung unter Berücksichtigung von Ladedruck, Einspritzzeit, Einspritzdruck, Lambda-Wert etc. eingestellt. Dabei bleiben alle Sicherheitsfunktionen des Motors erhalten.
Nach Einspielen der leistungssteigernden Software in das Fahrzeug wird diese durch eine Messfahrt mit Blick auf die erforderlichen Parameter, wie z.B. Ladedruck, Ansauglufttemperatur, Abgastemperatur etc. abgesichert.
Je nach Alter und Laufzeit des Fahrzeuges ist eine Garantie möglich.
Technische Gründe für eine Kennfeldoptimierung
Es erfolgt eine Abstimmung aller erforderlichen Kennfelder – auch Ladedruck – im Gegensatz zu einer Tuning-Box. Damit wird gewährleistet, dass es nicht zu einer starken Rußentwicklung und vorzeitigem Verschleiß des Partikelfilters (DPF/OPF) kommt. Damit wird auch sichergestellt, dass Ihr Fahrzeug die angegebene Abgasnorm weiterhin einhält.
Es erfolgt eine Einbeziehung von mehr als einer Größe (z.B. Einspritzzeit, Einspritzdruck, Ladedruck, Lambda-Kennfeld etc.) zur Leistungssteigerung. Damit ist das Tuning insgesamt deutlich schonender für deinen Motor.
Unser klassisches Chiptuning kann bequem innerhalb kürzester Zeit zurückgesetzt werden. Es berücksichtigt alle Sicherheitsfunktionen des Motors und nutzt diese weiterhin. Es werden keine Sensorsignale manipuliert.
Unser Chiptuning ist garantiefähig je nach Fahrzeugalter und Laufleistung.
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